Endlich wieder ein Konzert! Obwohl es für die Stadtmusik nicht das Erste nach Aufhebung der Massnahmen war, ist seit der Pandemie jede Auftrittsmöglichkeit ein Highlight.
Für mich zum ersten Mal an diesem Ort, durfte die Stadtmusik nach drei Jahren wieder im Theater Winterthur spielen. Dieses Mal in einem anderen Format als sonst: Wir durften einen Film aus den 20er-Jahren begleiten. Die Musik dafür wurde 2007 komponiert. Im Januar schauten wir den „Kilometerfresser" alle zusammen im Kino Cameo. So konnten wir uns während den Probearbeiten und beim Konzert voll und ganz auf die Musik konzentrieren.
Die Filmmusik einzustudieren und zu spielen war für uns genauso ein Abenteuer, wie jene der Hauptfigur des Filmes selber. Mit viel Witz begleiteten wir Ernest während seiner Reise auf dem Motorrad durch Mitteleuropa von Luzern nach Zürich, bis auf den Grossvenediger und nach Wien.
Die Probenarbeit war durch Corona nicht immer einfach und es gestaltete sich schwieriger als erwartet, mit dem Film genau überein zu stimmen. Ebenfalls neu war es, nur ein Werk zu spielen, das sehr lange war und keine Pausen bot, um kurz durchzuatmen. Die einzelnen Sätze gingen zügig ineinander über und wir mussten immer wachsam sein, mehr als bei einem „normalen" Programm. Umso grösser war deshalb das Erfolgsgefühl, als es während dem Konzert so gut geklappt hatte.
Da wir uns im Jubiläumsjahr (150 Jahre Stadtmusik Winterthur!) befinden, war auch die Umrahmung des Konzerts aufwendiger als sonst. Im Theaterfoyer waren verschiedene Motorräder ausgestellt, inklusive eines aus den 20er Jahren. Dieses glich eher einem motorisierten Fahrrad als einem „Töff" wie wir ihn heute kennen. Vor dem Eingang des Saales konnte man sich alle Uniformen anschauen, die die Stadtmusik bisher hatte. Für mich persönlich war dies sehr spannend, da ich erst seit kurzem mit dabei bin und die Stadtmusik-Geschichte wenig kenne. Passend dazu hingen an der Decke verschiedene Vereinsfahnen.
Neben der Bar gab es natürlich auch etwas zu essen. Da das Thema des Abends die Reise durch Mitteleuropa war, gab es Speisen aus den verschiedenen Ländern: Minestrone, Cevapcici, Semmelknödel, Kartoffelpuffer und für den kleinen Hunger Weisswurst und Bretzel. Das berühmte Dessertbuffet wurde dieses Jahr durch einige Spezialitäten der bereisten Länder ergänzt. Geniessen konnte man die Speisen an schön angerichteten Tischen oder einer gemütlichen Lounge im Foyer.
Der Abend war ein Erfolg und hat mir wirklich Spass gemacht. Es war und ist mir eine Freude Mitglied zu sein. Vielen Dank an alle!