Klassikkonzert 2024: Holst vs. Williams

Klassikkonzert 2024: Holst vs. Williams

Am 24.November fand das traditionelle Klassikkonzert im Stadthaus Winterthur statt. Unter den zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern befanden sich auch einige junge Gäste.

Wie klingt Musik in den Ohren junger Konzertbesucher? Was entdecken Kinderaugen während eines Blasmusikkonzerts? Und was löst die Musik für Emotionen und Bilder bei Kindern aus?

Ein Konzertbericht aus den niedergeschriebenen Stichworten eines 9-jährigen Mädchens während dem Konzert und ihren Schilderungen im Gespräch im Anschluss. 

Mein Abend beim Blasmusikkonzert der Stadtmusik Winterthur: 

Heute war ich an einem ganz besonderen Konzert! Es hieß „Holst versus Williams", und es ging um zwei Männer, die Musik geschrieben haben. Ich wusste nicht genau, was mich erwartet, aber jetzt muss ich sagen: Es war einfach mega!

Vor dem Konzert hat uns die Dirigentin, Frau Suppiger, etwas erklärt. Sie stand vorne vor dem Orchester und wirkte sehr nett. Ich dachte erst, es wird vielleicht langweilig, aber es war richtig spannend!

Sie hat gesagt, dass Gustav Holst und John Williams in ihrer Musik oft ähnliche Ideen benutzen, obwohl sie zu ganz unterschiedlichen Zeiten gelebt haben. Das fand ich spannend, weil ich gar nicht wusste, was die beiden miteinander zu tun haben. Die Stadtmusik Winterthur hat uns das dann auch mit einzelnen Tönen und Musik gezeigt!

Zum Beispiel hat das Orchester ein kleines Stück, so ein ganz gruseliges „Da-Da-Daa-Da-Da-Da-Da-Daa" gespielt. Frau Suppiger hat dann erklärt, dass John Williams eine ganz ähnliche Melodie benutzt hat. Und dann haben die Musikerinnen und Musiker das gleiche „Da-Da-Daa" aus Star Wars gespielt. Ich habe sofort gehört, dass es fast gleich war! Es war, als ob Holst und Williams heimlich zusammengearbeitet hätten, obwohl sie sich nie gekannt haben.

Aber Frau Suppiger hat am Schluss erklärt, dass John Williams eigentlich Musik geklaut hat, das finde ich etwas gemein. Aber es ist auch mega schwierig immer etwas Neues zu komponieren, vor allem wenn es bei beiden um das gleiche Thema «Weltraum» geht.

Ich fand die Einführung super, weil ich so die Musik im Konzert wieder erkannt habe. Wie in einem Detektivspiel konnte ich die Stücke mitverfolgen und nach den Spuren der geklauten Motive suchen.


March from 1941 – fröhlich und kraftvoll

Das Konzert startete mit einem ganz schnellen Stück von John Williams. Es war total fröhlich als die Piccolos anfingen und hatte einen richtig starken Rhythmus – wie Marschmusik, bei der man mitklatschen möchte. Die Blechinstrumente haben so kräftig und laut gespielt, dass ich mich fast wie an einer großen Parade gefühlt habe.

First Suite in Es – Märchenhafte Musik mit glücklichen MusikerInnen

Beim Stück von Gustav Holst habe ich gesehen, wie konzentriert und glücklich das Orchester gespielt hat. Die Querflöte und die Trompete hatten ganz melodiöse Soli, die mich berührt haben. Der zweite Satz war lustig, fast ein wenig hüpfend, wie ein Tanz von Feen oder Kobolden. Aber dann kam der dritte Satz – der war voller Schwung und Fröhlichkeit. Es fühlte sich an, als würden Tiere aus dem Dschungel hintereinander her tanzen. Mal waren es kleine, dann wieder ganz grosse Tiere, bis sie am Schluss gemeinsam eine Pyramide gebaut haben!

Jupiter Hymn – Ein Flug ins Weltall

Die Musik fühlte sich an wie ein Flug zum Jupiter, und ich konnte mir vorstellen, wie ich durch das Weltall fliege. Die Posaunen waren dabei richtig gut hörbar und klangen wie ein Gruß von riesigen Aliens. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass da irgendwo ein außerirdisches Raumschiff wartet.

Mars – Der gruselige rote Planet

Dann wurde es spannend und unheimlich, sogar etwas gruselig! Es war, als ob ein riesiges Monster kommt, oder als ob wir auf einem roten, kalten Planeten gelandet wären. Die Rhythmen und Takte klangen irgendwie komisch – als würden sie nicht zusammenpassen. Alles war mega laut und kräftig, mein Herz hat richtig gepocht. Meine Schwester hat gesagt, das Stück soll wie ein Krieg klingen, und ja, so hat es sich auch angefühlt.

Star Wars – Ein galaktisches Abenteuer

Die Startfanfare war so bekannt, dass ich genau wusste, dass ich diese Filmmelodie schon irgendwo gehört hatte. Die Musik war manchmal hektisch, wie ein großer Weltraumkampf, und dann wieder voller mega schöner Melodien. Das Orchester hat so toll geklungen und ich habe mich gefühlt, als ob ich wirklich mitten in der Galaxie wäre.

Viktor's Tale – Die lustige Klarinette

Das war das beste Stück des Abends. Rebecca Klee, die Klarinettistin, war soooo gut! Ihre Klarinette klang richtig lustig und lyrisch, als würde sie eine kleine Geschichte erzählen. Die Musik war frech und fröhlich, und ich habe die ganze Zeit geschmunzelt Der Ton war mega schön, und ich dachte: „Ich will auch mal Klarinette ausprobieren, obwohl mein Saxophon ganz ähnlich klingt." Mein Papa sagt aber immer, dass man ganz viel üben muss, bis die Klarinette so schön klingt und deshalb spiele er Trompete.

The Jedi Steps und Finale – Kribbeln auf der Haut

Die Melodien waren so toll und schön, besonders das Horn hat einen mega warmen Klang gehabt. Es gab dramatische Klänge und dann wieder lustige Elemente, wie in einem Abenteuer. Der Sound vom Orchester war so super, dass ich Gänsehaut hatte. Das war beeindruckend.

Zugabe: I vow to thee – Ein wunderschöner Abschied

Am Ende des Konzerts hat das Orchester noch eine Zugabe von Holst gespielt. Das war so schön, dass ich fast weinen musste. Alle waren ganz still und die Musik klang wie ein heimliches Versprechen. Meine Mama hat gesagt, sie liebe dieses Stück, und ich glaube, jetzt liebe ich es auch.

Cantina Band – Party im Weltall

Bei diesem Musikstück wollte ich am liebsten aufspringen und tanzen. Es hörte sich an wie eine Party. Alle haben gelacht, und ein Zuschauer hat reingerufen, dass er das Stück nochmals hören wollte. Deshalb hat die Stadtmusik Winterthur das Stück gleich nochmals gespielt. Nun haben wir vor Freude sogar mitgeklatscht.

Das war ein richtig schöner Abend! Die beiden Komponisten Holst und Williams waren wie zwei Zauberer, die mit Musik Geschichten geschrieben haben, welche uns von der Stadtmusik Winterthur erzählt wurden. Es klang toll und ich hoffe, es gibt bald wieder so ein Konzert!

Norina & Peti Huber