Musik, Sonne und Geselligkeit
Nun war es also soweit. Die Stadtmusik Winterthur reiste am Samstagmorgen in aller Herrgottsfrühe nach Grenchen um am renommierten 12. Musikpreis Grenchen teilzunehmen. 

An der Generalversammlung 2017 hatten wir entschieden der Einladung an diesen hochstehenden Wettbewerb zu folgen. Das Teilnehmerfeld mit drei Höchstklassevereinen – La Concordia Fribourg, Symphonische Blasorchester Kreuzlingen und Feldmusik Jona – und drei 1. Klasse Vereinen – Stadtmusik Frauenfeld, Feldmusik Bennau und eben die Stadtmusik Winterthur – war schon im Voraus bekannt. Schon da war für uns klar gewesen, dass wir der Rangliste an diesem Wettbewerb wenig Beachtung schenken sollten. So hielt der Frust über unseren sechsten und damit letzten Platz nur wenige Minuten an. Die Tatsache, dass wir zusammen mit der Feldmusik Bennau punktgleich abgeschnitten haben und uns von Frauenfeld nur wenige Punkte trennten, liess kurz nach der Rangverkündigung auch die letzten Mundwinkel wieder anheben.

Der Tag hatte aber noch viel mehr zu bieten! Bereits auf der gemeinsamen Anreise im Car war eine gute Stimmung zu spüren und die Musikerinnen und Musiker der Stadtmusik freuten sich auf einen gemeinsamen Tag bei strahlendem Sommer-Wetter. Die Startreihenfolge am Wettbewerb wurde am Vorabend ausgelost und wir hatten das „Glück" den Wettbewerb mit dem Aufgabenstück - die Ouvertüre zur Oper Le Roi d'Ys von Eduard Lalo - zu eröffnen. Das hiess für uns 06.30 Uhr Abfahrt in Winterthur! Wir sagten uns: „Morgenstund hat Gold im Mundstück" und liessen uns dadurch die Stimmung nicht vermiesen. Nach einem recht gut gelungenen Aufgabenstück hatten wir die Gelegenheit das gleiche Stück interpretiert von anderen Vereinen zu hören. Auch die gemütliche Lounge im Restaurant des Parktheaters in Grenchen wurde von der Stadtmusik Winterthur das erste Mal besetzt.

Bereits um die Mittagszeit mussten wir uns für unseren Vortrag des Selbstwahlstückes – Shakespeare Pictures von Nigel Hess – bereit machen. Danach folgte für mich persönlich das musikalische Highlight des Tages. Was die Holzbläser im 2. Satz dieses Stückes abgeliefert haben, war einfach nur wunderschön und hat mich wirklich beeindruckt.

Der sehr gut gelungene Vortrag unseres Selbstwahlstückes führte zu einer gelösten und zufriedene Stimmung und setzte den Grundstein für eine gesellige zweite Tageshälfte. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass die hochkarätige Jury (Carlo Balmelli, Roman Brogli-Sacher, Holger Bronner, Mario Bürki, Howard Lorriman – der Arrangeur des Aufgabenstücks) unser Selbstwahlstück mit 168 von 180 Punkten bewertet hatte. Dieses Ergebnis war von den drei anwesenden 1. Klasse Vereinen die beste Selbstwahlstückbewertung. Interessant war übrigens, dass die fünf Jury-Mitglieder hinter einem Vorhang und unabhängig voneinander ihre Bewertung abgeben mussten.

Der Nachmittag wurde von den Stadtmusikerinnen und Stadtmusiker sichtlich genossen. Mal ein Bierchen in der Lounge, eine interessantes Gespräch da und einen lockeren Jass dort. Zwischendurch konnten hochkarätige Selbstwahlstück-Vorträge der anderen Vereine bestaunt werden. Nach der Rangverkündigung genossen wir ein feines Nachtessen im Garten des Parktheaters und liessen den Tag in Grenchen gemeinsam ausklingen.

Es hat grossen Spass gemacht als Mitglied der Stadtmusik Winterthur einen solch schönen Tag mit viel Musik und Geselligkeit zu erleben!

Bericht: Stephan Güpfert

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