Alle Jahre wieder zeigt die Stadtmusik Winterthur an ihrem Klassikkonzert, dass eine Blasorchester weit mehr als traditionelle Märsche spielen kann. Die diesjährigen Konzerte vom 10. und 11. November standen unter dem Motto «Klassik Highlights». Unter den Werken waren Meisterstücke wie Carmen von G. Bizet oder La Forza del Destino von G. Verdi.
Am Samstag durften wir – dank unserem Dirigenten Fredi Olbrecht – in der Aula der KZO in Wetzikon einen «Gastauftritt» aufführen. Die geringe Besucherzahl wurde durch das begeisterte und enthusiastische Publikum völlig ausgeglichen. So konnten wir nach dem Konzert ganz entspannt auf diesen ersten Erfolg anstossen. Motiviert durch diesen gelungenen Start waren wir alle bereit, am Sonntag im Stadthaus in Winterthur vor «Heimpublikum» Alles zu geben.
Mit dramatischen Tönen aus der Oper La Forza del Destino von Giuseppe Verdi eröffneten wir unsere Konzerte. Die abwechselnd schnellen und lauten, sowie leisen und sanften Sätze machten die Oper sehr spannend zum Spielen. Die verschiedenen Solisten gaben abwechselnd ihr Bestes. Das nächste Werk Les Chasseresses von Leo Delibes war geprägt von den wunderschönen Soli der Waldhörner. Das Motiv der «Jägerinnen» erklang so durchgehend und verlieh dem Stück den gewünschten Jagdcharakter. Die Polowetzer Tänze von Alexander Borodin begannen mit sanften Melodien, gefolgt von sehr gelungenen Solos verschiedener Instrumente. Im mittleren Teil beeindruckten wir mit lauten und kräftigen Tönen der verschiedenen Blasinstrumente und wurden mit starken Schlägen der Perkussion unterstützt. Bei der Lustigen Witwe von Franz Lehar wechselten sich witzige, langsame, schnelle und ruhige Konzertteile mit Märschen oder auch einem Walzer ab. Ein wirklich sehr abwechslungsreiches Werk. Zum Schluss unseres (offiziellen) Programmes spielten wir einige Ausschnitte aus der Oper Carmen von Georges Bizet. Die verschiedenen Sätze forderten abwechselnd das sanfte Zusammenspiel verschiedener Solostimmen und laute Klänge des gesamten Corps. So war manch ein Musiker mit dem richtigen Zählen seiner Pausen beschäftigt.
Nach kräftigem Applaus bei beiden Konzerten, hatten wir natürlich noch zwei Zugaben bereit. Bei der ersten Zugabe Palladio von Karl Jenkins sorgte die immer sehr ähnliche Melodie für einen spannungsvollen Aufbau mit lautem Höhepunkt am Schluss. Bei der zweiten Zugabe Perpetuum Mobile von Johann Strauss durften (oder mussten) abwechselnd die Register aufstehen um sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Weil die Musiker der Stadtmusik Winterthur so gerne spielen, wollten einige Klarinettisten am Schluss gar nicht mehr aufhören und unser Dirigent musste sie sogar stoppen.
Das Publikum bedankte sich bei uns mit kräftigem Beifall und stehenden Ovationen. Wir durften sogar bei beiden Konzerten als dritte Zugabe noch den letzten und sehr bekannten Satz Les Toreadors aus der Oper Carmen wiederholen. Ein herzliches Dankeschön an unseren Dirigenten und die Musikkommission, für die sehr gelungene Stückauswahl. Vielen Dank auch an die ganze Stadtmusik für das tolle Konzert, es macht wirklich sehr Spass, gemeinsam so schöne Musik zu spielen.
Bericht: Nadja Bronwasser